Präsentation der „Geschichte der kroatischen Sprache“ in der Botschaft der Republik Kroatien in Wien

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Am 21. November 2024 wurde in der Botschaft der Republik Kroatien in Wien das wissenschaftliche Projekt „Die Geschichte der kroatischen Sprache vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert“ vorgestellt. Das Projekt wurde von der Gesellschaft zur Förderung kroatischer Kultur und Wissenschaft „Croatica“ herausgegeben und in 6 Büchern auf 4000 Seiten bietet eine umfassende Darstellung der Entwicklung der kroatischen Sprache.
 
Über das Projekt sprachen dessen Initiator, Chefredakteur und Vorsitzender von Croatica, Prof. Ante Bičanić, sowie Prof. Dr. sc. Bernardina Petrović, Mitglied des Autorenteams und Universitätsprofessorin am Lehrstuhl für Kroatistik der Philosophischen Fakultät der Universität Zagreb.
 
Die Präsentation eröffnete Botschafter Daniel Glunčić mit seinen Begrüßungsworten. Anschließend stellte Prof. Ante Bičanić, Initiator, Chefredakteur und Vorsitzender von Croatica, die Bedeutung des Projekts heraus. „Zum ersten Mal in den letzten 150 Jahren der kroatischen Sprachwissenschaft und Wissenschaft wurde die Geschichte der kroatischen Sprache systematisch erforscht, analysiert und beschrieben - von dem Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert. Dabei wurden die Entwicklung der kroatischen Mundarten und Dialekte sowie die Entwicklung der kroatischen Literatursprache und der Standardsprache untersucht“, so Bičanić.  Er hob hervor, dass der Umfang der bearbeiteten historischen Quellen und Literatur, die sechs veröffentlichten Bände mit insgesamt 4.000 Seiten sowie die Beteiligung von 43 Wissenschaftlern das Projekt einzigartig im Bereich der slawischen Sprachwissenschaften machen.
 
Nach der Begrüßung durch Botschafter Daniel Glunčić erläuterte Prof. Ante Bičanić, Initiator, Chefredakteur und Vorsitzender von „Croatica“, die zentrale Bedeutung des Projekts für die kroatische Kultur. „Prvi put u proteklih 150 godina hrvatskoga jezikoslovlja i znanosti sustavno je istražena, analizirana i opisana povijest hrvatskoga jezika od srednjega vijeka do 21. stoljeća, i to razvitak hrvatskih narječja i dijalekata te razvitak hrvatskoga književnog jezika i standardnoga jezikaˇ Bičanić betonte, dass das Werk, an dem 43 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gearbeitet haben, in seinem Umfang und wissenschaftlichen Wert einzigartig im Bereich der slawischen Sprachforschung ist.
 
Prof. Dr. sc. Bernardina Petrović, Mitglied des Autorenteams und Professorin an der Universität Zagreb, widmete ihren Vortrag den Merkmalen der kroatischen Sprache im 20. und 21. Jahrhundert sowie deren Verhältnis zu anderen slawischen Sprachen. Sie erläuterte, wie politische, kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen die Sprache prägten und betonte dabei deren Widerstandsfähigkeit: „Dank der Bemühungen ihrer Muttersprachler hat die kroatische Sprache ihre jahrhundertealte Überlebensstärke bewiesen. Es gibt keinen Grund, warum das in Zukunft anders sein sollte.“
 
Die Vortragenden und Botschafter Glunčić nutzten die Veranstaltung, um auf den nach wie vor unzureichenden Status der kroatischen Sprache in Österreich und anderen europäischen Ländern aufmerksam zu machen. Der Botschafter hob hervor, dass die Botschaft aktiv daran arbeite, die Anerkennung der kroatischen Sprache in Österreich voranzutreiben - ein Ziel, zu dessen Erreichung auch die Präsentation des Projekts „Croatica“ beitrage. Zu diesem Zweck wurden allen Teilnehmern dieser wissenschaftlich-kulturellen Veranstaltung die Vortragsunterlagen in deutscher Sprache (Übersetzung: Petra Bikić) ausgeteilt.
 
Im Anschluss an die Vorträge überreichte Prof. Ante Bičanić sechs Bände des Projekts an Prof. Dr. Andrea Zorka Kinda Berlakovich, Leiterin des Lehramtsstudiums für Kroatisch und Burgenlandkroatisch an der Pädagogischen Hochschule Burgenland. Dies war die zweite Übergabe in Österreich: Zuvor wurde bereits ein Exemplar der Universitätsbibliothek des Instituts für Slawistik der Universität Wien geschenkt.
 
Die Veranstaltung fand im Rahmen Kulturförderungsprogrammes des Ministeriums für auswärtige und europäische Angelegenheiten der Republik Kroatien statt und wurde in Zusammenarbeit mit der Paneuropäischen Bewegung Österreichs organisiert. Der Einladung von Botschafter Daniel Glunčić folgten zahlreiche Gäste aus Diplomatie, Politik und Kultur, darunter auch Vertreter von Bildungsinstitutionen, allen voran der Leiter des Instituts für Slawistik der Universität Wien, Univ.-Prof. Dr. Stefan Michael Newerkla.