Bilaterale wirtschaftliche Zusammenarbeit

Bilaterale wirtschaftliche Zusammenarbeit Die Bundesrepublik Deutschland gehört in den Bereichen Außenhandel, Direktinvestitionen, Tourismus sowie im Finanz- und Banksektor zu den wichtigsten Wirtschaftspartnern Kroatiens. Bisher wurden zwischen der Republik Kroatien und der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 37 internationale Abkommen und Vereinbarungen unterzeichnet. Eine bestimmte Anzahl davon wurde durch die Sukzession übernommen, so auch das noch gültige Abkommen zur Abschaffung der Doppelbesteuerung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der SFR Jugoslawien. Unter den bilateralen Wirtschaftsabkommen sind folgende hervorzuheben: das Abkommen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Investitionen (unterzeichnet im Jahr 2000), das Abkommen über den Straßenverkehr für Personen und Güter, das Abkommen über die soziale Sicherheit, der Vertrag über die Anstellung von Arbeitnehmern zur sprachlichen und fachlichen Ausbildung, die Vereinbarung über die Beschäftigung von Arbeitnehmern kroatischer Unternehmen mit Sitz in der Republik Kroatien zur Ausführung von Werkverträgen, das Abkommen über die finanzielle Zusammenarbeit (2002), das Abkommen über die technische Zusammenarbeit (1999) usw. Die Unterzeichnung des deutsch-kroatischen Abkommens zur Abschaffung der Doppelbesteuerung ist Ende 2005 vorgesehen. Warenaustausch Die Bundesrepublik Deutschland war bis 1999 der führende Außenhandelspartner der Republik Kroatien. Seit 2000 nimmt Deutschland nach Italien den zweiten Platz ein (Kroatien ist für Deutschland an 49. Stelle). Der Warenaustausch befindet sich im stetigen Anstieg, wobei das kroatische Defizit (Verhältnis Kroatien-Deutschland 1:3) sehr ausgeprägt ist. Im Jahr 2004 hat der Güteraustausch die Rekordzahl von 3,5 Mrd. USD erreicht. Kroatien exportierte nach Deutschland Waren im Wert von 895 Mio. USD, 22% mehr als im Vorjahr, und importierte 2,6 Mrd. USD, 16% mehr als im Jahr 2003. Mit einem Anteil von 15,48% nimmt Deutschland den zweiten Platz im kroatischen Gesamtimport und mit 11,16% den dritten Platz im kroatischen Gesamtexport ein. Auf der Liste der nach Deutschland exportierten Warengruppen führt die Damen- und Herrenkonfektion mit 12,97% an, es folgen Passagier- und Ausflugsschiffe sowie Fähren mit 5,21%, Sitze für Transportmittel 5,0%, Instrumente für automatische Regulierung 4,0%, Bekleidung 3,29% u. A. Kroatien importiert aus der Bundesrepublik Deutschland zumeist Automobile und andere Transportmittel 16,36%, es folgen Medikamente 2,27%, Sendeanlagen für Rundfunk und Telekommunikation 1,71%, Bahn- und Straßenbahnwaggons 1,66%, Geschirrspülmaschinen 1,30% u. A. Deutsche Investitionen in der Republik Kroatien Deutschland ist nach Österreich zweitgrößter Kapitalanleger in Kroatien. Von den gesamten Auslandsinvestitionen in Höhe von 10,7 Mrd. USD bis Ende 2004, betrugen die Investitionen deutscher Unternehmen 2,14 Mrd. USD, bzw. 20,6% der gesamten Auslandsinvestitionen. Obwohl deutsche Investoren in verschiedene Sektoren der kroatischen Wirtschaft (Telekommunikation, Elektroindustrie, verarbeitende und Ernährungsindustrie, insbesondere Milchverarbeitung, Bankwesen) investierten, ist das bedeutendste Projekt das der HT (heutige T-Com) der Deutschen Telekom, welches zugleich die größte deutsche Investition in ein Transitionsland in diesem Teil Europas darstellt. Weitere große deutsche Investitionsprojekte sind folgende: Siemens - Erwerb des Mehrheitsaktienpakets von Koncar Energetische Transformatoren, Messer Griesheim - Erwerb des Mehrheitsaktienpakets Croatia plin d.d. Zaprešic, Husar Holding - Erwerb des Mehrheitsaktienpakets Inker aus Zaprešic, Hipp - Kauf des größten Anteils der Fabrik von Baby- und Kindernahrung in Glina, Meggle - Mehrheitseigentümer der Molkerei Osijek, Thyssen-Krupp Belišce - Maschinenfabrik in Belišce, BHS Corrugated - Herstellung von Maschinen für die Papierindustrie in Ivanac und Varaždin, usw. Die deutschen Handelsketten Metro und Kaufland sind mit einem bedeutenden Anteil am kroatischen Markt vertreten. In Planung ist auch die Eröffnung einer Spar-Filale in Zadar und einer Lidl-Filiale in Jastrebarsko bei Zagreb. Tourismus In Kroatien wurden 2004 insgesamt 9,4 Mio. ausländischer Touristen registriert. Im selben Jahr besuchten 1,58 Mio. deutscher Touristen Kroatien (15,8% der Gesamtzahl) und 2% mehr im Vergleich zum Vorjahr. Mit 10,88 Mio., bzw. einem Anteil von 23% an ausländischen Übernachtungen rangieren deutsche Touristen im kroatischen Fremdenverkehr traditionell und damit auch im Jahr 2004 an erster Stelle. Gefolgt werden sie von Toristen aus Italien, Slowenien, Tschechien und Österreich.

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