- Publiziren: 08.11.2023.
Ausstellungseröffnung über Lea Deutsch im Jüdischen Gemeindehaus
Lea Deutsch war eine kroatisch-jüdische Kinderschauspielerin, welche sich als Kind eine beachtliche Karriere im Zagreber Nationaltheater erarbeitete, woraufhin Sie beim Ausbruch des 2. Weltkriegs und der Errichtung des Unabhängigen Staates Kroatien (NDH) aufgrund ihrer jüdischen Herkunft zuerst mit einem Auftrittsverbot belegt und daraufhin in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurde.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der Gastgeber Herr Sigmount Königsberg, Antisemitismusbeauftragter der jüdischen Gemeinde in Berlin, die zahlreichen Anwesenden und hob die Wichtigkeit der Erinnerungskultur und die Verurteilung des Antisemitismus, vor allem vor dem Hintergrund des terroristischen Angriffs der Hamas auf den Staat Israel, hervor.
Botschafter Gordan Bakota begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste. In seiner Begrüßungsrede hob der Botschafter hervor, dass sich Kroatien als Mitglied der EU und NATO dazu verpflichtet, die Taten der Ustaša-Diktatur gegen kroatische Juden im 2. Weltkrieg zu verurteilen und im Sinne der Erinnerungskultur aktiv gegen Relativierungen jeglicher Art und die Verbreitung des Antisemitismus aktiv zu bekämpfen. Zahlreiche Gäste sind der Einladung zur Ausstellungeröffnung gefolgt, unter ihnen auch zahlreiche Vertreter der jüdischen Gemeinde in Berlin.
Zum Anfang richtete Frau Dr. Martina Bitunjac, Geschichtswissenschaftlerin am Moses-Mendelssohn Institus in Potsdam und Kuratorin der Ausstellung, einige Worte ans Publikum. Martina Bitunjac sprach über das Konzept der Ausstellung und erläuterte die Hintergründe der Deportation von Lea Deutsch vonseiten der Nationalsozialisten und Ustaschas sowie über die Bedeutung des Kampfes gegen jede Form von Antisemitismus.
Die Ausstellungseröffnung wurde im Rahmen der Aktivitäten der Botschaft der Republik Kroatien zum kroatischen Vorsitz der IHRA, der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken, veranstaltet. Die Ausstellung wurde durch Unterstützung des Ministeriums für Medien und Kultur der Republik Kroatien, des Moses-Mendelssohn-Instituts der Universität Potsdam sowie in Kooperation mit dem Jüdischen Gemeindehaus in Berlin zustande gebracht.
Neben der Ausstellung über Lea Deutsch, welche bis zum 11. Januar für Besucherinnen und Besucher zugänglich sein wird, plant die Botschaft der Republik Kroatien im Rahmen des IHRA-Vorsitzes noch ein Großereignis - ein Konzert der Zagreber Solisten, welches am 27. November in der Kaiser-Wilhelm Gedächtniskirche, bei welchem ausschließlich Werke von Komponisten jüdischer Herkunft, wie Mendelssohn, Mahler, Bjelinski, Barber und Weiner gespielt werden, stattfinden wird.